Das Texter-Briefing entscheidet, ob Dein Autor gute Arbeit abliefern kann. Wird der Text, wie Du ihn Dir vorstellst? Behandelt er alle Punkte des Themas und trifft er den richtigen Ton? Wie Du präzise Briefings schreibst und Dir Korrekturschleifen mit Textern sparst, hörst Du in dieser Ausgabe Content-Kompass mit Journalist und Marketing-Texter Patrick Schroeder von der Wortliga.
- Für Patrick ist Schreiben wie Musikmachen – ein Text muss gut klingen
- Gut klang für Patrick auch, nach dem Linguistik- und Kommunikationsstudium in den Journalismus zu gehen, statt Musiker zu werden
- Heute ist er Texter mit Schwerpunkt Technik
- Was fehlt in den meisten Briefings? Substanz! Deswegen sind Interviews eine gute Lösung. Aber sie kosten auch viel Zeit. Was tun, um Textern ausreichend Input zu geben?
- Als Texter musst Du die richtigen Fragen stellen
- Zeit sparen beim Briefing führt zu mehr Abstimmungsaufwand danach
- Wir gehen das Briefing von Olafs Agentur Stück für Stück durch – hält die Briefing-Vorlage von Aufgesang dem kritischen Blick des Senior-Texters stand?
- Sollten wir die Textlänge im Briefing vorgeben?
- Wir besprechen viele weitere wichtige, hilfreiche Fragen und Vorgaben für Texter
- Welche Infos können wir uns in Briefings sparen?
- Patricks Website: https://www.schroederkommunikation.de/
Musik: Sebastian Dorn
Produktion: Gidon Wagner
Danke, habe mir das Gespräch gerne angehört. Als Texter kennt man das Briefing-Problem natürlich als einer der Kernprobleme des täglichen Schaffens 😉 Professionelle Briefings sind jedes Mal eine Erholung (ich schreibe das meinen Kunden dann auch meist so: “Vielen Dank für das wirklich professionelle Briefing, damit kann ich gut arbbeiten…”), bei den lückenhaften Auftragsbeschreibungen hake ich dann gerne doppelt nach: Erstens wie erwähnt per Gespräch, zweitens frage ich dann aber oft auch noch “können Sie mir das jetzt noch mal kurz in einer E-Mail aufschreiben”? Das dient zum einen der Absicherung, dass das gesprochene Wort gilt und ich nichts Wichtiges überhört habe, zum Zweiten dass der Auftraggeber noch einmal seine Gedanken um die ihm wichtigen Punkte kreisen lässt.
Nebenbei: Das telefonische Briefing hat auch den Vorteil, dass ich den Kontakt noch einmal zwischendurch nutzen könnte. Nach meiner Erfahrung ist es nicht so selten, dass man beim Recherchieren auf einen noch gar nicht erwähnten Aspekt stößt. Dann möchte ich, um keine Zeit zu verlieren, so direkt wie möglich nachfragen können (ein großer Vorteil, wenn Agenturen ihre externen Texter den direkten Kundenkontakt ermöglichen).
Vielleicht für die Ergänzung des B-Formats: Ich arbeite in den Gesprächen oft mit einer bestimmten Einleitungs- und einer Schlussfrage. Die Einleitungsfrage ist mir besonders wichtig: “Was genau soll der Text erreichen?” Manchmal haben die Texte Ziele, die nirgends genannt werden, auf die es aber letztlich ankommt. Eine Art verstecktes Zufriedenheitskriterium. Z.B. kann jemand einen Content-Artikel beauftragen – aber ob es um Interesse stützen, Lancierung eines Marktarguments, pure Aufmerksamkeit/puresSEO, Teil eines Pillar-Konzepts, Tiefeninformation für Leads oder was auch immer geht, ist noch nicht klar. Für mich immer das Wichtigste, weil ich so schreiben will, dass der Kunde seine Ziele erreicht, nicht damit ein Platz gefüllt wird.
Die Schlussfrage ist ganz simpel: “GIbt es noch irgendetwas, was ich unbedingt wissen sollte?” Statt all den geschlossenen Fragen also am Ende eine offene Frage. Denn es kann immer sein, dass man alle seine Fragen gestellt hat, aber man irgendwie im Gespräch bzw. mit dem Briefing an einer Bucht vorbeigesegelt, die man kennen sollte.